Sexualität, die wir von Beginn des Daseins in uns tragen, hat viele Prägungen erfahren. In der kindlichen Entdeckungszeit unseres Körpers, im erlernten Umgang mit ihm, in der Hygieneerziehung, durch unbewusste Prägungen über unsere Ahnen und Ahninnen, über Beurteilungen, Verurteilungen, Gebote und Verbote aus Religion und Lebenskultur, über scheinbare Wertunterschiede der Geschlechter, durch selbst gesetzte wie auch erlittene Verletzungen, Missbrauchserfahrungen und noch vielem mehr wurde unsere Wahrnehmung, unser Umgang, unsere Natürlichkeit in unserer Sexualität und unsere Liebe zu ihr beeinflusst.
Verantwortung, Akzeptanz und Versöhnung mit unseren Erfahrungen, unseren „ungeliebten und verdrängten Anteilen“ helfen uns aus der Verletztheit herauszugehen.
Dafür ist die Bereitschaft zum Bewusstsein und zum Bewusstwerden über unseren persönlichen Umgang mit Sexualität notwendig. Ein offenes, bewertungs- und verurteilungsfreies Betrachten und Erkennen, im Mitgefühl mit uns und dem anderen, wird uns zur inneren Versöhnung, Heilung und zu einer lebendigen, in Liebe gelebten Sexualität führen.
Unsere sexuelle Kraft wieder mit der Herzensebene zu verbinden, bringt uns das Geschenk, sie wieder in ihrer Bestimmung zu erfahren und zu erkennen, ihre Natürlichkeit, ihre in sich tragende Freude und ihre wahre Kraft zu leben. Sie kann in uns heilen und heilsam wirken, uns jene Freude bringen und jene Freude schenken, die erfüllt und stärkt.
Im inneren Wachsen werden wir uns mehr und mehr in ihrer heiligen schöpferischen Kraft erfahren.